Frauenrath-Bagger bei Abrissarbeiten

25.03.2020 Recycling

Sensibler Auftrag in Dresden

Mit einem ebenso anspruchsvollen wie sensiblen Rückbauprojekt hat es gegenwärtig die Frauenrath Recycling GmbH in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden zu tun. Seit Anfang dieses Jahres sanieren die Rückbauspezialisten aus Großröhrsdorf im Auftrag der DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH im Norden der Elbmetropole den Standort eines früheren Gaswerks. Bei der aufwendigen Maßnahme steht neben dem Abbruch der ehemaligen Betriebsgebäude vor allem die aufwendige Sanierung der „Teergrube Nord“ im Mittelpunkt des Geschehens.

„Ende April dieses Jahres“, so berichtet Bauleiter Thomas Liebschner, „werden wir das Vorhaben voraussichtlich abschließen. Es handelt sich für uns übrigens um den zweiten Einsatz dieser Art: Die Sanierung der „Teergrube Süd“ haben wir bereits Anfang des Jahres umgesetzt.“

Im Bereich der Lößnitzstraße 14 in der „Leipziger Vorstadt“ befand sich früher das Gaswerk von Dresden Neustadt, das von 1865 bis 1923 am Standort betrieben wurde. Später wurden die Flächen und Gebäude vom städtischen Energieversorger für Werkstätten, Büros und Lager genutzt. Nach Aufgabe des DREWAG-Firmensitzes und einer Phase der Zwischennutzung soll auf dem Areal bald ein zentraler Schul- und Kindergartenstandort mit Spielflächen im Außenbereich errichtet werden.

Aus diesem Grund sowie zum vorbeugenden Schutz des Grundwassers ist es erforderlich, die auf dem Gelände stehenden Gebäude und die „Teergrube Nord“, in die bis vor 100 Jahren Reste der Kohlevergasung entsorgt wurden, vollständig rückzubauen bzw. zu sanieren.

Zunächst musste die Bebauung inklusive der Fundamente mit insgesamt knapp 17.000 cbm umbautem Raum weichen. Dabei wurden in der Summe rund 10 t asbesthaltige Baustoffe sowie Dämmmaterialien aus Künstlichen Mineralfasern und Glaswolle fachgerecht entsorgt.

Bei der Teergrube handelt es sich um einen Grubenkomplex bestehend aus mehreren Kammern, die unter anderem mit einem Teeröl-Wasser-Gemisch und teerölverunreinigtem Bauschutt belastet sind. Bevor jedoch mit der eigentlichen Sanierung begonnen werden kann, muss die Grubenböschung und eine angrenzende Friedhofsmauer durch Bohrpfahlwände gesichert werden.

„Für eine neue Bebauung bestens vorbereitet“

Da ein Befahren der Teergrube aus statischen Gründen nicht möglich war, wurde im Vorfeld eine provisorische, 30 cm dicke Betondeckplatte hergestellt, um den Einsatz des schweren Bohrgerätes zu ermöglichen. Sobald die Bohrpfahlwände fertiggestellt sind, wird die Platte wieder abgebrochen und ein Schutzzelt errichtet. Mitte April sollen dann etwa 900 cbm Boden aus den Böschungen, rund 2.100 cbm Teergrubeninhalt sowie 400 cbm Bauschutt abgetragen und fachgerecht entsorgt werden. „Im Anschluss daran“, so Thomas Liebschner, „werden die Baugruben mit unbelastetem Material verfüllt, sodass das gesamte Areal für eine Neunutzung bestens vorbereitet ist.“